Schulchronik

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Erst seit etwa 150 Jahren gibt es ein staatliches Schulwesen im Rheinland. Vorher war der Unterricht für die Kinder in den einzelnen Ortschaften willkürlich geregelt. In Pingsdorf wurde der Schulunterricht vor 250 Jahren vom Küster in dessen Wohnung erteilt. Für ihre Arbeit als Lehrer bekamen die Küster kein Gehalt, vielmehr entrichteten die Eltern, die ihre Kinder schickten, an den Küster eine Art Schulgeld. Die Chronik berichtet:

“Der Küster hatte ehemals den Schulunterricht zu erteilen. Am 13. Sept. 1759 zerstörte ein Brand das Küsterhaus in Pingsdorf, in dem sich das Schullocal befand, zugleich mit einem Theile der Umzäunung des Kirchhofes. Der Pastor wandte sich an das erzbischöfliche Offizialat mit der Vorstellung, dass die Jugend durch fortwährende Entbehrung des Unterrichts immer zuchtloser werde und der Kirchhof für Vieh und böse Menschen offenstehe.”

Zunächst wurde ein neues Küsterhaus mit einem Schulraum gebaut, der aber nicht mehr ausreichte, als sich mit Einführung der Schulpflicht im Jahre 1825 die Zahl der Schüler stark vergrößerte. Es unterrichteten jetzt auch fest angestellte Lehrer. Räume für den Unterricht fand die Gemeinde in einer Wirtschaft in Badorf, wo alle Kinder aus Pingsdorf, Badorf, Eckdorf, Geildorf und Schnorrenberg hingingen. 1896 gab es in Badorf 8 richtige Schulräume, aber auch die erwiesen sich als zu klein, weil die Schülerzahl wegen der neu entstandenen Braunkohlengruben stark zunahm. Ostern 1906 konnte die Schule in Pingsdorf bezogen werden.